Osram präsentiert Zukunftstechnologien für Autoscheinwerfer

Auf dem zehnten „International Symposium on Automotive Lighting“ (ISAL) in Darmstadt (24. bis 25. September 2013) zeigte Osram seine Neuheiten für die kommende Generation Autoscheinwerfer. Zu sehen waren unter anderem eine straßentaugliche OLED-Rückleuchte, LED-Produkte für das blendfreie Fernlicht und eine Studie aus dem Bereich Laserlicht.

OLED-Rückleuchte: Marktreife in Sicht

Im vergangenen Jahr hatte Osram bereits einen OLED-Demonstrator (OLED = Organische Leuchtdioden) im Rahmen der Messe „electronica“ vorgestellt. Auf der ISAL präsentierte Osram nun dessen Nachfolgemodell, das nicht nur im Bereich Rücklicht, sondern auch beim Bremslicht den Anforderungen an den Straßenverkehr, international definiert in den Normen der so genannten Economic Commission for Europe (ECE), genügt. Zudem besteht die Möglichkeit, die homogene Leuchtfläche in dynamisch ansteuerbare Segmente zu unterteilen und so – zum Beispiel bei Klick auf die Fernbedienung für das Türschloss – eine spezielle Lichtszene abspielen zu lassen. Mit der neuen OLED-Rückleuchte hat Osram in diesem Jahr die Straßentauglichkeit weitgehend erreicht. Voraussichtlich ab 2016 werden organische Leuchtdioden dann in Serie auf der Straße zu sehen sein.

MatrixLED: Intelligentere Scheinwerfer

Auf Advanced-Forward-Lighting-Systeme (kurz AFS) – also Scheinwerferlicht, das zum Beispiel dem Verlauf der Straße folgt – setzen immer mehr Oberklasse-Fahrzeuge. Mit LED-Technologie können diese, aber auch neue Funktionalitäten, wie blendfreies Fernlicht oder Markierungslicht einfacher als bisher umgesetzt werden, da die mechanische Steuerung zur Bewegung des Scheinwerfers größtenteils entfällt. Damit Autohersteller ihre AFS-Systeme noch einfacher realisieren können, bietet Osram Lichtquellen von der einzelnen LED bis zum Modul an. Mit einer neuen Variante der Ostar Headlamp Pro hat Osram erstmals ganz gezielt eine LED-Komponente für AFS-Anwendungen entwickelt. Die fünf Chips der neuen Multi-Chip-LED können jeweils einzeln angesteuert und damit – je nach Fahrsituation und Position anderer Verkehrsteilnehmer – flexibel ein- und ausgeschaltet werden. Zudem präsentierte das Unternehmen ein Modul für so genannte Matrix-Scheinwerfer. In diesem lässt sich jede einzelne LED separat ansteuern und dimmen. Dank Sensoren und einer speziellen Elektronik werden Gegenfahrzeuge aus der Lichtverteilung exakt ausgeblendet. In Kombination mit einem Kamerasystem erkennt das Modul zudem Hindernisse am Fahrbahnrand und leuchtet diese an.

Konzeptstudie Laser-Scheinwerfer: Nächster Schritt beim Autolicht

Laserlicht ist der nächste große Entwicklungsschritt in der Automobilbeleuchtung. Der Vorteil der Technologie ist das extrem fokussierte Licht, das äußerst präzise gelenkt werden kann. Zudem ist die licht-emittierende-Fläche sehr klein, wodurch auch die Scheinwerfer kleiner gestaltet werden können als die heute bekannten Modelle. Einen Demonstrator, der die künftigen Designmöglichkeiten für Scheinwerfer mit laser-betriebenen Lichtquellen aufzeigt, stellte Osram auf der ISAL aus. Die Laser-Lichtquelle von Osram basiert auf einer Kombination von Laser und Leuchtstoff: Die Strahlen mehrerer blauer Laser-Dioden werden auf ein Leuchtstoff-Konversionsmodul fokussiert, das diese in weißes Licht umwandelt. Dieses wird dann – wie bei klassischen Autolicht-Technologien – in das optische System des Scheinwerfers eingekoppelt und auf die Straße gelenkt. Ähnliche Systeme bietet Osram unter dem Namen „Phaser“ bereits für Anwendungen wie Projektoren oder Endoskopiegeräten an. Der Name „Phaser“ steht für die Kombination aus Leuchtstoff (engl. Phosphor) und Laser.

Xenonlicht: 35-Watt-Lampe mit neuer Generation Vorschaltgerät

Weiterhin stellte Osram eine Weiterentwicklung seines 35-Watt-Xenonsystems auf Basis der quecksilberfreien D3-Lampe vor. Das zweistufige Vorschaltgerät für Pkw, Bus und Lkw enthält nun eine so genannte „Boostfunktion“, die das Fernlicht verbessert. Diese sorgt dafür, dass der Lichtstrom von 3.200 Lumen bei Abblendlicht (35W) auf 3.650 Lumen bei Fernlicht (38W) ansteigt. Das bedeutet bessere Sicht und erhöhte Sicherheit für Autofahrer. Der hohe Lichtstrom bleibt praktisch über mehrere tausend Stunden konstant.

Halogenlicht: Gut kombiniert mit LED

Für kostengünstige LED-Scheinwerfer setzen Autohersteller häufig auf die Kombination mit einer klassischen Technologie. Osram hat dafür ein Konzept für eine Halogenlampe entwickelt, die als Fernlicht in LED-Scheinwerfern eingesetzt werden kann. Sie besitzt eine hohe Farbtemperatur von mindestens 4.500 Kelvin und passt dadurch farblich zum tageslichtähnlichen LED-Licht. Ihr Sockel ist einem H7-Sockel ähnlich. Existierende Reflektordesigns können dadurch einfach übernommen werden, und der Integrationsaufwand bleibt gering.

Bilder-Galerie